Grundschule unter den Bäumen – nun ohne Bäume

Von oben (Google-Map) gesehen: der Grünstreifen hinter dem Sportplatz und der Bewuchs vor der Sporthalle – alles weg!

Weiterhin kein Baurecht für Neubau der Typenbauschule! Geheimniskrämerei des Senats gefährdet dringend benötigte Schulplätze für Pankow!

Sehr geehrte Mitbürger, 

liebe Blankenburger,

es ist vorbei, ein Wald in unserem Dorf ist komplett beseitigt, ein Biotop ausgelöscht …

Auch das engagierte Eingreifen mehrerer Blankenburger Bürger und Mitglieder unseres Vereins unmittelbar nach Bekanntwerden der ungeheuerlichen Pläne der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hatte keinen Erfolg. Verantwortliche ducken sich weg. Stellungnahmen erfolgten stereotyp und inhaltslos. Trotz Fehlens jeden Baurechts wurden im Rahmen einer „vorgezogenen Baufeldfreimachung“ bis zum 28. Februar 2022 mehr als 100 – teilweise mehr als 50 Jahre alte – Bäume auf dem hinteren Teil des Schulgrundstücks Alt – Blankenburg und auf dem angrenzenden Grundstück gefällt, der dort befindliche Wald und die bestehende Heckenlandschaft komplett gerodet. Reh und Fuchs irren nun zwischen meterhohen Holz- und Geäststapeln umher. 

Es schien zunächst unwirklich, aber es ist Pankower Realität. Pankower Ämter, so hier das Amt für Umwelt und Naturschutz unter Frau Dr. Moorfeld und Bezirksstadträtin Anders-Granitzki, machen sich zu willfährigen Vollstreckern der in den karg ausgestatteten Amtsstuben vollzogenen Stadtplanungen von der Stange des Berliner Senats, die ohne jede Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse durchgezogen werden sollen. 

Keine Baugenehmigung liegt bislang vor und keine sog. Befreiungen von den geltenden Festsetzungen des Bebauungsplans für ein Bauvorhaben sind erteilt. Hingegen wurde Eilrechtsschutz von Anwohnern angekündigt. Dennoch fallen zahlreiche Bäume. Dies in einem Bezirk, der den Klimanotstand ausrief.

Dabei findet eine aktive Verschleierung von Vorhaben statt, wie wir sie zuletzt am Blankenburger Pflasterweg offenlegten. Klammheilig wurde eine Baugenehmigung im Außenbereich erteilt, die uns als Blankenburger Bürger eine Ansammlung von Wohncontainern bescheren wird, die das Ausmaß der vormaligen Baracken und Blockbebauung, die den Blankenburger Pflasterweg über Jahrzehnte verschandelten, durchaus übertreffen könnte.  

Das ist die Zukunft, wenn der von Mittel- und Ideenlosigkeit bestimmten Stadtplanung des Senats nicht Bürgerinnen und Bürger wie wir es sind, in den Arm fallen. Aus diesem Grund haben wir nun einen umfänglichen Fragenkatalog zum verheimlichten Schulerweiterungsbau zusammengestellt, den wir der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen fristgebunden aufgeben werden. Wir bieten Hilfe und Kontakt für betroffene Anlieger, die Rat und Unterstützung suchen. Auch die Möglichkeiten von Rechtsschutz sollten koordiniert werden.

Wir haben zuvor mehrfach unter anderem in einer Petition zum Abgeordnetenhaus, an der sich zahlreiche Blankenburger Bürgerinnen und Bürger beteiligten, darauf hingewiesen, dass das Schulbauvorhaben – wie es offensichtlich geplant aber niemals öffentlich angekündigt oder zur Diskussion gestellt wurde – eine massive Überbauung des Sportplatzes der vormaligen Grundschule „UNTER DEN BÄUMEN“, eine übermäßige und den Ortskern verschandelnde, die Kirche erreichende  Gebäudehöhe, eine Zerstörung des vorhandenen Baum- und Bewuchsbestands und jedenfalls eine weitere Steigerung der schon jetzt inakzeptablen verkehrlichen Situation wegen des zu erwartenden Pkw-Hol- und Bringedienstes für VIERHUNDERTFÜNFUNDZWANZIG weitere Schülerinnen und Schüler nach sich ziehen würde. Wir haben auf Alternativen einer zu unserem Dorfkern passenden Schulerweiterung ebenso hingewiesen, wie danach gefragt, weshalb schon vorhandene Schulstandorte und Grundstücke nicht genutzt und stattdessen vorhandene Gebäude, die mit unser aller Steuergeld finanziert wurden, verfallen.

Wir erhielten keine Stellungnahmen, sondern vorgestanzte, inhaltslose Standard-Repliken, die darin gipfelten, dass wir uns nicht sorgen sollten, es gehe in Berlin alles nach Recht und Gesetz vor sich. Nur was vor sich ging und geht, teilte uns niemand mit…. 

Damit ist nun Schluss, unsere Geduld ist vorbei. Wir werden Sie über den Fortgang unterrichten und rufen Sie gleichzeitig dazu auf, sich einzuschalten und den in der Senatsverwaltung vor sich hin Planenden zu zeigen, dass ideenlose, überdimensionierte Schubladenlösungen nach Schema F nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg durchgesetzt gesetzt werden können. Es geht nämlich nicht allein darum, Lösungen für etwaige zukünftige Bewohner unseres schönen Ortes zu schaffen, sondern auch darum, die Interessen und tragfähigen Vorschläge der hier Lebenden in die Entwicklung einfließen zu lassen.  

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